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Kindergärten für Tansania

Kindergärten – eine dauernde Herausforderung
Dichtbesiedelte Hänge des Kilimandscharos und nördliche Ausläufer der dürren Maasai-Savanne
Fast die Hälfte der tansanischen Bevölkerung ist jünger als 15. In dem bevölkerungsreichsten Gebiet Tansanias, den Hängen des Kilimandscharos, gibt es auffällig viele Kinder auf den schmalen Pfaden zwischen den Bananenstauden. Die Kleinsten und Kleinen sind in löcherigen T-Shirts barfuß oder in Plastikschuhen unterwegs. Vulkanascheverschmiert spielen sie Fußball mit Plastiktütenkneueln und selbstgemachten Blechautos.
Siebzig bis hundert Kinder wuseln in dunklen und überfüllten Kindergarten- und Schulräumen. Die niedlichen Zwerge legen lange Strecken bis zum nächsten Kindergarten zurück. Frühstück am Morgen oder Getränke für unterwegs oder Pausenbrote gibt es nicht.
Der Besuch der Primary School (siebenjährige Volksschule) ist kostenfrei. Kindergärten und Secondary Schools sind kostenpflichtig. Der Nachwuchs des ärmsten Teiles der tansanischen Bevölkerung wird deshalb nicht selten vom Besuch der Kindergärten oder der fortführenden Secondary Schools ausgeschlossen.
Bereits in den Kindergärten werden die Kinder intensiv auf die Schule vorbereitet. Schreiben, Rechnen, Kisuaheli und Englisch stehen in den Lehrplänen. Kindergarten-Teacher und zunehmend montessorisch geschulte Pädagoginnen und Pädagogen unterrichten die Kleinen in Körperhygiene, erklären das Zähneputzen und zeigen den Kindern, wie sie sich waschen müssen.

Mehr Kindergärten
In einem Land, das zu den zehn ärmsten Ländern der Welt zählt und dessen Haushalt zu 60 % aus Spenden besteht, sind die Kassen chronisch leer. In Anbetracht der rasch wachsenden Bevölkerung ist die angemessene Ausstattung mit Kindergärten und Schulen eine unzweifelhafte Herausforderung.
Folgerecht haben einzelne Mitglieder des Aktionskreises Ostafrika in Gebieten, in denen der Verein tätig ist, Initiativen für die Errichtung, Ausstattung und den Betrieb von Kindergärten ergriffen. In Zusammenarbeit mit tansanischen Behörden, Kirchenvertretern, Bürgermeistern, Dorfbewohnern und deutschen Sponsoren entstanden und entstehen zahllose Bauwerke und Projekte in der näheren und weiteren Nachbarschaft des Kibosho-Hospitals.
Die Bestimmung des Bedarfs erfolgt mittels Populationsdaten. Fotos der Umgebung und erste Entwürfe für deutsche Paten und Spender entstehen. Meist reagieren die Sponsoren mit Erstaunen über die geringen Baukosten. Für 12.000 bis 15.000 Euro Investition entstehen drei Klassenräume. Allerdings kommen die Kosten für Toiletten und bei Bedarf Schulküchen hinzu. Luxuriösere Versionen der AKO-Kindergartenprojekte verfügen über ein komfortables Wohngebäude für die Kindergärtnerinnen. Modernste Photovoltaik glänzt auf dem Dach.
Bei manchen Objekten werden nichtvorhandene Wasser- und Stromleitungen zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt.
Aushub und Arbeiten an den Fundamenten der kellerlosen Gebäude erbringen die Dorfbewohner und Nutznießer der Kindergärten. Außen- und Innenwände, Dach, Türen und Fenster, Terrasse werden durch professionelle Bauunternehmer oder Handwerker errichtet. Örtliche Pfarrer, Bürgermeister oder Schulleiter übernehmen als Bauherren dabei die Verantwortung und Bauaufsicht. Im Spannungsfeld zwischen Geldgebern, Bauarbeitern und den wachenden Augen der Mitglieder des Aktionskreises Ostafrika ist dies keine leichte Aufgabe.
Der kirchliche oder schulische Bauherr atmet nachvollziehbar entspannt durch, wenn er bzw. sie endlich das AKO- oder Spenderschild gut lesbar an das fertige Gebäude anbringen kann.
Doch sind Geldgeber, Standort, Kostenrahmen, Gebäudetyp, Größe, Bauträger und Ausstattung die einfachste Herausforderung.

Betrieb der Kindergärten mit Personal und Pausenernährung
Spätestens im Verlauf der eindrucksvollen und zeitintensiven Einweihungsfeier, zu der nicht selten der Bischof feierlich gekleidet persönlich erscheint, stellt sich die Frage nach dem Alltagsleben und der Organisation des Kindergartens.
Ist qualifiziertes Personal vorhanden? Wer bezahlt es? Soll es geschult werden? Zum Beispiel in einer zweijährigen, nicht ganz billigen, aber sehr effektiven Montessori-Weiterbildung? Wie hoch ist die Kindergartengebühr, die die Eltern zu zahlen haben? Wer verwaltet die Einkünfte und zahlt die Ausgaben? Haben die Eltern der Kinder ein Mitspracherecht? Was passiert mit den Kindern der Eltern, die nicht bezahlen können?
Nachdem die Kleinen meist ohne Frühstück und Pausenversorgung das Elternhaus morgens verlassen, stellt sich die Frage der Verpflegung. Der traditionelle Ugali-Brei wird in offenen Feuerstellen oder in speziellen, holzressourcenschonenden Kochtöpfen zubereitet. In Tassen wird er an die Kinder verteilt. Die Kosten hierfür sollten die Eltern übernehmen. Für diejenigen, für die die Kindergartengebühren unerschwinglich sind, ist die regelmäßige Ernährung der Kinder ein unüberwindbares Problem. Wenn nicht die gesamten Kosten für die Pausenernährung gedeckt werden, wer kommt für die Finanzierungslücke auf? Mais-, Zucker-, Öl- und Bohnenpreise unterliegen der 10 %igen Inflationsrate und sind kostspielig.
Weder in der Anfangsphase noch im fortgeschrittenen Betrieb können sich private oder staatliche Kindergärten in den einkommensschwachen Gebieten tragen. Wer übernimmt dann die Kosten des laufenden Betriebs?
Der Geldgeber, der nicht nur das günstige Bauwerk, sondern in der Regel im Nachgang auch Nebengebäude für Toiletten, Kochstellen und Infrastruktur nachfinanziert hat, steht oft nicht mehr zu Verfügung.

Mittlerweise erarbeiten Mitglieder des Aktionskreises Ostafrika in Zusammenarbeit mit kirchlichen und staatlichen Einrichtungen sowie Sponsoren, Finanzierungs- und Unterstützungskonzepte für die durch sie betreuten Kindergärten. Auf der Basis historischer Zahlen und Ist-Werte entstehen durchschnittliche Haushaltsbudgets. Konzepte für Paten und Geldgeber, die den laufenden Betrieb eines Kindergartens bezuschussen, müssen entwickelt werden. Die neue Aufgabenstellung könnte lauten: Welcher Pate möchte für einen Zeitraum x (vielleicht 2 – 3 Jahre) die Finanzierungsdifferenz der laufenden Kosten eines Kindergartens übernehmen? Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Erste Schätzungen liegen bei ca. 1500 – 3000 Euro pro Jahr.
Bewährt hat sich das Montessori-Konzept. Es gibt jedoch kaum montessorisch ausgebildete Kindergärtnerinnen. Die zweijährige Ausbildung kostet ca. 4000 Euro pro Person.
Kindergartenpatenschaften könnten mehrere Personen gleichzeitig, Gruppen oder Vereine übernehmen. Noch ist unsicher, wie und in welcher Form Geldgeber gesucht werden. Eines ist sicher: Der Aktionskreis Ostafrika wird auch diese Herausforderung meistern.

Bitte spenden Sie online hier über unsere Webseite, oder kontaktieren per E-Mail unsere „Projektleiterin Kindergärten“ Barbara Wohanka unter barbara.wohanka@aktionskreis-ostafrika.de