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Kibosho School of Nursing – 703

Kibosho School of Nursery (KSN)

Der Mangel an medizinischem Personal in Tansania ist eklatant und systemimmanent. In dieser Mangelsituation entsteht das etwas absurde Phänomen, dass die Zahl ausgebildeten aber trotzdem arbeitslosen medizinischen Personals wächst. Ursache dafür ist, dass von Seiten der Regierung überwiegend ein extrem hohes Ausbildungsniveau (sog Level 6) für die Besetzung freier Stellen gefordert wird, das nur wenige Absolventen nachweisen können, da sie sich die komplette Ausbildung (bis Level 6) nicht leisten können.

Ziel des Ausbildungs-Projektes für Krankenpflege ist es, im Einzugsgebiet des Distrikts Kibosho zu zeigen, dass durch präzise geplante, mit den tansanischen Behörden koordinierte und über Anreize und entsprechende Anstellungs-Verpflichtungen gesteuerte Fortbildung von bereits grund-ausgebildeten KrankenpflegerInnen die Deckung des Bedarfes an KrankenpflegerInnen erreicht werden kann.

In Absprache mit der Katholischen Diözese Moshi, der Betreiberin des Kibosho-Hospitals und den diversen Health-Centern und Dispensaries (kleinere medizinische Stationen) in der Region ist ein Stipendiaten-Modell (Auswahlkriterien, Zahlungsmodi, vertragliche und andere rechtliche Aspekte) für die Krankenpflege-Fortbildung erarbeitet worden. Der Stellenbedarf ausgewählter Krankenhäuser, Health Center und Dispensaries wurde ermittelt, mit dem Ziel eine am realen Bedarf orientierte Fortbildung zu installieren und so den Stellenbedarf auf dem geforderten Ausbildungs-Level decken zu können.

Mit dem Stipendiaten-Programm wird die Übernahme der Schulgebühren, Unterhalt und Unterkunft geeigneter KandidatInnen für den Zeitraum der Ausbildung sichergestellt. Die Upgrading-Fortbildung geschieht als Blockunterricht innerhalb eines Schuljahres in zwei Semestern an der Kibosho School of Nursing (KSN). Die AbsolventInnen hospitieren in dieser Zeit am Kibosho Hospital, um das Gelernte praktisch anzuwenden. Hier kommt also das duale Ausbildung-System zumindest in Ansätzen zur Anwendung. Nach erfolgreichem Abschluß des Studienganges werden die KrankenpflegerInnen automatisch in ein Angestelltenverhältnis übernommen. Ziel des Stipendiaten-Systems ist es, eine Bindung der AbsolventInnen an den Distrikt und seine medizinischen Einrichtungen zu erreichen. Im Idealfall werden sich die AbsolventInnen in der Region niederlassen und Familien gründen. Es entsteht so eine professionell und personell nachhaltig gesicherte medizinische Versorgung des Distrikts. Die Else Kröner Fresenius Stiftung Bad Homburg unterstützt die ersten beiden Jahrgänge mit den Stipendien für jeweils 40 KrankenpflegerInnen Upgrading Studium.

Bedarfsbegründung des Projektes

Die Wachstumsrate der Ausbildung von KrankenpflegerInnen in Tansania liegt bei ca. 6% p.a., die Wachstumsrate der Bevölkerung liegt bei ca 3% p.a. Ausgehend von einer Versorgung mit medizinischem Personal in Tansania auf einem der niedrigsten Niveaus weltweit bleibt die Versorgungslage weiterhin dramatisch defizitär. Im ostafrikanischen Vergleich hat Tansania laut WHO 5,8 KrankenpflegerInnen und ausgebildeten Hebammen pro 10.000 Einwohner, Kenia kommt auf 11,6 KrankenpflegerInnen/ Hebammen pro 10.000 Einwohner. (im Vergleich: in Deutschland arbeiten etwa 132 KrankenpflegerInnen/ Hebammen pro 10.000 Einwohner). Trotz eines Wirtschaftswachstums von über 5% in den letzten 10 Jahre vor der Corona-Pandemie bleibt Tansania weiter unter den 30 ärmsten Ländern der Welt. Zwar sinkt der prozentuale Anteil der Menschen unterhalb der Armutsgrenze, aber die absoluten Zahlen der Menschen unterhalb der Armutsgrenze steigen kontinuierlich im Rahmen des dramatischen Bevölkerungswachstums. Seit 1987 (dem Gründungsjahr von AKO) ist die Bevölkerung Tansanias von 23 auf heute 57 Mio gewachsen, hat sich also weit mehr als verdoppelt, ohne dass die ökonomischen Ressourcen und Infrastrukturen (inklusive der medizinischen) auch nur annähernd adäquat mitgewachsen wären. Trotz aller Anstrengungen bleibt der medizinische Versorgungsgrad in Tansania damit auf einem äußerst prekären Niveau. Bei der extremen Knappheit an voll ausgebildetem medizinischem Pflegepersonal können sich die KrankenpflegerInnen natürlich die attraktivsten Angebote aussuchen, die finden sich in der Regel in urbanen Zentren und bei öffentlichen Arbeitgebern. Ländliche Regionen wie Kibosho haben es da eher schwer. Hinzu kommt, dass das Nachbarland Kenia mit Gehältern in 2-3-facher Höhe und Südafrika mit Gehältern in bis zu 10-facher Höhe Fachkräfte aus Tansania anziehen.

Die Kibosho School of Nursing (KSN)

Die “Kibosho School of Nursing” (http://ksn.ac.tz/gallery/ ) wurde vor mehr als 20 Jahren mit Unterstützung von AKO ins Leben gerufen. Heute studieren in der staatlich anerkannten Schule ca. 300 Studierende. Neben den Unterrichtsräumen werden den Studierenden Unterkünfte, Bibliothek und eine Mensa geboten. Der KSN steht ein “Governing Board” vor, das aus 14 Mitgliedern besteht. Die KSN untersteht der Aufsicht des „National Council for Technical Education“ (NACTE) dass die Schule jährlich wirtschaftlich und inhaltlich evaluiert. Zudem gibt es eine kircheninterne Aufsicht der Diözese.

Curriculum und Ausbildung:

Dem upgrading Diploma Level 6 liegt ein von der NACTE entwickeltes verbindliches Curriculum zugrunde. Der Unterricht wechselt zwischen theoretischem und praktischem Unterricht am Kibosho Hospital statt. Das Kibosho Hospital wird seit mehr als 30 Jahren u.a. von AKO unterstützt und wuchs in dieser Zeit von einer kleinen Krankenstation zu einem Hospital, das jährlich ca. 6.000 Patienten stationär und ca.60.000 Patienten ambulant versorgt.